von Tanja Wagner|2020-05-18T11:48:29+00:00Mai 18th, 2020|
Die besondere Freundschaft zu Francesco Friedrich
Ist es Fluch oder Segen, für Hansi Lochner? Oder beides, mit Francesco Friedrich den aktuell besten Piloten der Welt nicht nur direkt vor der Nase, sondern auch noch im eigenen Team zu haben? „Schwierig“, sagt der Schönauer. „Weil wir in allem so unterschiedlich sind“. Somit verbiete sich der Vergleich. „Der Franz ist unglaublich akribisch, in seinem ganzen Tun, vor allem im Sport. Er kann Dinge, die ich nicht kann. Und er schafft es immer, auf den Punkt seine absolute Top-Leistung abzurufen. Darum ist er auch ein Vorbild für mich.“ Lochner fasziniert an Friedrich besonders: „Ihm scheint egal zu sein, was um ihn herum passiert. Er befindet sich im Tunnel, wenn es darauf ankommt. Das ist bei mir komplett anders.“
Johannes Lochner ist sicher nicht der schlechtere Pilot: „Aber ich muss mich wohlfühlen, bei mir muss das Umfeld stimmen. Wenn ich an einem Ort bin, der mir nicht taugt, dann geht meist nicht viel zusammen.“ Darum läuft es am Königssee – „das ist für mich wie Urlaub“ –, in St. Moritz oder Whistler immer super. Weil ich mich dort einfach sehr gerne aufhalte. Aufgrund des Drumherums, der Natur, den Menschen, das Essen. Wenn es wie daheim ist, alpenländisch, fühle ich mich wohl.
Wann das Visier des Helms heruntergeklappt ist, sagt Lochner, gibt es „mit dem Franz“ einen knallharten, aber stets fairen Kampf in der Bahn. „Sobald alles vorbei ist, sind wir Freunde. Er hat mich erst kürzlich zu seinem 30. Geburtstag (am 2. Mai/Anm. d. Red.) eingeladen, aber wegen der Ausgangsbeschränkungen konnte ich leider nicht hin“.
Francesco Friedrich könne immer einen raushauen: „Ich frage mich oft, woher er das nimmt. Seine Schnellkraft ist gewaltig, seine Technik sowieso, er besitzt perfekte Hebel und lenkt schnell […]